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Qualitätsgeprüft: Standards für Mobilitätszentralen (ILS 178)

Erstellt am: 11.09.2002
Autoren:   Beuchel, Petra
Bickenbach, Dieter
Braun, Gerhard
Fahle, Heinz-Werner
Kießlich, Heike
Kolks, Wilhelm
Kraft-Kettermann, Helga
Rabe, Sebastian
Sieverding, Udo
Wimmer, Rolf
Bihn, Friedhelm
Kemming, Herbert
Müller, Guido
Erscheinungsjahr / -datum:   2001
Veröffentlicht in:   ILS-Schriften
Ausgabe / Auflage:   1.
Herausgeber:   Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen
Zitiert als:   [BiKe01]
Art der Veröffentlichung:   Beitrag in einer Zeitung / Zeitschrift / Journal / Schriftenreihe
Sprache:   deutsch
ISBN oder ISSN:   3-8176-6178-9
Sonstige Informationen:   Ergänzend ist ein Schlussbericht zum Projekt "Standards von Mobilitätszentralen" beim ILS erhältlich.
Review
Erstellt am: 11.09.2002 | Stand des Wissens: 05.07.2016

Ansprechperson:
Ziel / Zweck
Die Studie will Anstoß geben, eine Standardisierung von Mobilitätszentralen zu etablieren und die Qualität derselben zu sichern. Hierfür werden Mindeststandards definiert und Qualitätssicherungsmaßnahmen vorgestellt.

Die Studie weist auf das Spannungsfeld zwischen dem kundenseitigen Vorteil eines standardisierten Angebotes und dem für die Verbreitung als förderlich eingestuften Sachverhalt einer lokal unterschiedlichen Ausprägung von Mobilitätszentralen hin.

Methodik und Durchführung
  • Befragung
Im zweiten Halbjahr des Jahres 2000 wurden vom Institut für Stadt- und Landesentwicklungsforschung (ILS) eine bundesweite Befragung der Betreiber von Mobilitätszentralen sowie ein Experten-Workshop durchgeführt. Thematisiert wurden vor allem der Angebotsumfang von Mobilitätszentralen und die Qualitätssicherung.

Inhalt der Studie sind die Vorträge des Workshops und eine Auswertung der Befragung.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Das ILS gliedert die Serviceangebote einer Mobilitätszentrale in folgende Bereiche:
  1. Information und Beratung (z. B. verkehrsträger- und verkehrsmittelübergreifende Auskunft)
  2. Verkauf und Reservierung (z. B. Fahrkarten, Zubehör, Reservierung, Fahrradverleih)
  3. Transportorganisation und -koordination (z. B. flexible Bedienungsformen, Car-Sharing, Zustellservice)
  4. Consulting (z. B. Beratung Verkehrserzeuger, Haushalte, Mobilitätspläne)
  5. Öffentlichkeitsarbeit, Awarness und Bildung (z. B. Ideen- und Beschwerdemanagement, Aktionen, Weiterbildung).
Das Vorhandensein von Punkt 1) und Angeboten aus mindestens zwei weiteren Bereichen einschließlich eines systematischen Ideen- und Beschwerdemanagements werden als Mindeststandard für eine Mobilitätszentrale definiert.

Basierend auf dieser Definition erfasst die Studie für September 2001 30 Mobilitätszentralen. Als Zwischen- bzw. Vorstufen werden 5 'erweiterte Servicezentralen' (konkrete Planung multimodaler Angebote) und 15 'Servicezentralen' (ÖV-Unternehmen übergreifende Angebote) aufgeführt. Darüber hinaus werden 15 konkret geplante sowie 31 in der Planung bzw. Diskussion befindliche Mobilitätszentralen genannt.

Zur Verbreitung von Qualitätsstandards wird - neben einer Netzwerkbildung - empfohlen, die Standards über VDV und FGSV mit Hilfe eines Gütesiegels voranzutreiben. Qualitätssicherung und -verbesserung sollen über ein systematisches Qualitätsmanagement realisiert werden.

Neben dem Serviceumfang ist die Qualifikation des Personals eine entscheidende Größe für die Qualität. Eine Standardisierung wird hier vor allem dadurch erschwert, dass die überwiegende Mitarbeiterzahl durch uneinheitliche interne Fortbildungen (meist in den Verkehrsunternehmen) und nicht über existierende, spezifische Ausbildungen geschult wird.

Einordnung in die Forschung / Relevanz für die Politikberatung
Die Studie nennt Ansatzpunkte für eine Standardisierung und stellt Lösungswege vor.

Die definierte Abgrenzung der Qualitätsstufen untereinander geht aus der tabellarischen Darstellung der Mobilitätszentralen nicht hervor. Hier ist zu überlegen, ob die Werte 'vorhanden' und 'geplant' ausreichen oder ob z. B. gezieltere Anforderungen an Intermodalität, Öffnungszeit, Lage, Ausbildung etc. mit einem Grad der Erfülltheit zu bewerten sind. Hiermit bestünde eine objektivere Möglichkeit des Angebotsvergleichs.

Weitere Aspekte
Ein Beitrag (KIESSLICH) widmet sich der Qualitätssicherung am Beispiel von Fahrradstationen. Die Einzelergebnisse der Befragungen sind einem separaten Schlussbericht beim ILS erhältlich.

Zitiert in Synthesebericht

Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?8360

Gedruckt am Samstag, 15. März 2025 19:32:36