Anreizregulierung mit Price Caps und Revenue Caps
Erstellt am: 19.02.2025 | Stand des Wissens: 19.02.2025
Synthesebericht gehört zu:
Es zeigte sich früh in regulierten Monopolsektoren wie Kommunikation, Energie oder Verkehr, dass Regulierungen der Preise zu Durchschnittskosten oder zu Renditevorgaben, wie sie häufig auch gestützt durch juristische Formulierungen in Gesetzen - für objektiv und transparent empfunden werden, zu Nachlässigkeiten oder sogar zu Manipulationen bei den Regulierten anregt. So gibt es keinen Anreiz zur Kostensenkung, wenn höhere Kosten direkt auf die Preise umgelegt werden können. Weiter hat ein Regulierer keine volle Information über die Kosten des regulierten Unternehmens. Diese Erkenntnis führte in ihrer Erweiterung zu der Schlussfolgerung, dass es kein perfektes kostenbasiertes Regulierungsinstrument für Preise geben kann. Dagegen ist es möglich, Anreize zu schaffen, welche die Regulierten ermutigen, verbesserte und kostengünstigere Verfahren anzuwenden.
Ein solches Instrument ist die Höchstpreisregulierung (price caps), die auf einfache Regeln reduziert ist:
Ein solches Instrument ist die Höchstpreisregulierung (price caps), die auf einfache Regeln reduziert ist:
- Die Kosten für die monopolistische Dienstleistung sollen nicht höher ansteigen als die Inflationsrate (RPI: retail price index) im jeweiligen Sektor.
- Die erwartete Produktivitätssteigerung X im jeweiligen Sektor wird von der Inflationsrate abgezogen.
Für beide Größen RPI und X werden Entwicklungspfade für eine Periode, zum Beispiel 5 Jahre, definiert. Die Preisregulierung folgt dann aus der einfachen Regel: Maximale Preisänderung=1+RPI-X. In der praktischen Anwendung gibt es einige Varianten [BNA06].
Die Erlös-Regulierung (revenue cap) erlaubt dagegen einem regulierten Unternehmen, die Einnahmen aus dem Produktangebot maximal um einen vorgegebenen Prozentsatz zu steigern. Bei der Festlegung dieses Prozentsatzes spielen wieder der Preisindex und die erwartete Produktivitätsentwicklung im Markt eine Rolle. Das regulierte Unternehmen erhält so unter anderem einen Anreiz die Kosten zu senken, um damit seinen Gewinn zu steigern. Dadurch können im Monopolsektor im Zeitablauf Effizienzgewinne durch verbesserte Produktionsverfahren entstehen.
Als Nachteil dieses Regulierungsverfahrens gilt, dass Unternehmen eine Kostensenkung nicht durch Effizienzsteigerung, sondern durch Qualitätsminderung erreichen können. Umgekehrt hat das Unternehmen auch keinen Anreiz, die Qualität zu verbessern und damit neue Kunden zu gewinnen. Die Bundesnetzagentur hat das Verfahren daher weiterentwickelt, zum Beispiel durch Effizienzbenchmarking, wie es die Anreizregulierungsverordnung für Strom und Gasnetzbetreiber vorsieht [BNA24]. Diese Form der Anreizregulierung wird auch für das Trassenpreissystem der InfraGo Gesellschaft für die Bahninfrastruktur angewendet.
Die Erlös-Regulierung (revenue cap) erlaubt dagegen einem regulierten Unternehmen, die Einnahmen aus dem Produktangebot maximal um einen vorgegebenen Prozentsatz zu steigern. Bei der Festlegung dieses Prozentsatzes spielen wieder der Preisindex und die erwartete Produktivitätsentwicklung im Markt eine Rolle. Das regulierte Unternehmen erhält so unter anderem einen Anreiz die Kosten zu senken, um damit seinen Gewinn zu steigern. Dadurch können im Monopolsektor im Zeitablauf Effizienzgewinne durch verbesserte Produktionsverfahren entstehen.
Als Nachteil dieses Regulierungsverfahrens gilt, dass Unternehmen eine Kostensenkung nicht durch Effizienzsteigerung, sondern durch Qualitätsminderung erreichen können. Umgekehrt hat das Unternehmen auch keinen Anreiz, die Qualität zu verbessern und damit neue Kunden zu gewinnen. Die Bundesnetzagentur hat das Verfahren daher weiterentwickelt, zum Beispiel durch Effizienzbenchmarking, wie es die Anreizregulierungsverordnung für Strom und Gasnetzbetreiber vorsieht [BNA24]. Diese Form der Anreizregulierung wird auch für das Trassenpreissystem der InfraGo Gesellschaft für die Bahninfrastruktur angewendet.