Klimaschutzmaßnahmen und deren Minderungspotenzial
Erstellt am: 08.11.2023 | Stand des Wissens: 08.11.2023
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Alternative Antriebsformen sind ein wichtiger Bestandteil für einen klimaneutralen Straßengüterverkehr. Um deren Treibhausgasminderungspotenzial in Bezug auf Ressourcenverbrauch und Treibhausgasemissionen vollständig bewerten zu können, muss die gesamte Energiekette über die Phasen der Energiegewinnung, -verarbeitung, -speicherung, -lieferung und -umsetzung betrachten werden (Well-to-Wheel). Einige alternative Antriebsformen verursachen keine direkten Emissionen während der Energieumsetzung bei der Fahrt (Tank-to-Wheel) und scheinen daher emissionsfrei zu sein, zum Beispiel elektrische Fahrzeuge. Insbesondere bei alternativen Antriebsformen müssen jedoch die vorgelagerten Phasen der Energiekette, wie die Ressourcen- und Energiegewinnung, betrachtet werden. Für batterieelektrische und Wasserstofffahrzeuge ist insbesondere ausschlaggebend, aus welchem Strommix der Kraftstoff hergestellt wird. Sogenannter Grünstrom, also Strom auf erneuerbaren Energien, ist für die Energiebilanz positiv. Graustrom hingegen, also Strom produziert mittels Einsatz von fossilen Brennstoffen, wirkt sich hingegen negativ aus. In der Realität besteht der Strom in Deutschland meist aus einem Mix aus grünem und grauem Strom. Der Anteil des Grünstroms ist dabei mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren konstant steigend.
Trotzdem haben die meisten alternativen Antriebe eine bessere Kohlenstoffdioxid (CO2)-Bilanz als ein Dieselantrieb. Aus der Perspektive einer Well-to-Wheel-Betrachtung weisen Brennstoffzellenfahrzeuge mit 2.332 Gramm CO2 pro Kilowattstunde die höchsten Treibhausgasemissionen auf. Damit liegen diese sogar über der Bilanz der Dieselfahrzeuge. Die geringsten Treibhausgasemissionen werden durch Batterie-betriebene Lkw mit 816 Gramm CO2 pro Kilowattstunde verursacht [Küh18]. Erwähnenswert ist, dass mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien der beschriebene Anteil von Grünstrom am Strommix steigt und sich entsprechend die Energiebilanz strombasierter Antriebstechnologien verbessert. Zur Minderung des Ressourcenverbrauchs und der Reduzierung von Emissionen werden politische Klimamaßnahmen zur Förderung von alternativen Antrieben ergriffen. Durch diese sollen Anreize bei Unternehmen geschaffen werden ihre Fahrzeugflotte auf alternative Antriebsformen umzurüsten. Maßnahmen wie die CO2-differenzierte Lkw-Maut sowie unterschiedliche Förderrichtlinien (zum Beispiel Förderrichtlinie für Batterie-, Brennstoffzellen- und von außen aufladbaren (Oberleitungs-)Hybridelektro-Lkw) sollen zur Zielerreichung eines klimafreundlichen Straßengüterverkehrs beitragen [UBA21z; Now21d].
Um die Antriebskonzepte besser bewerten zu können und Erfahrung zu deren Alltagstauglichkeit zu sammeln, werden Demonstrations- und Forschungsprojekte durchgeführt, die von Bund und Ländern gefördert werden. Diese können eine Grundlage für politische Entscheidungen bilden [FuE23]. Beispiele hierfür sind: