Beachtung stadtstruktureller, siedlungsstruktureller und sonstiger Randbedingungen in der Verkehrsentwicklungsplanung
Erstellt am: 14.08.2013 | Stand des Wissens: 28.08.2024
Synthesebericht gehört zu:
Wenn von Verkehrsentwicklungsplänen (VEP) die Rede ist, werden gemäß den Vorstellungen der EU (vgl. Sustainable Urban Mobility Plans) [Rupp19] und den Hinweisen [FGSV13] der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) integrierte Verkehrsplanungen auf hohem Niveau beschrieben. Doch nicht immer sind alle an sich wünschenswerten Untersuchungen leistbar und notwendig.
Je nach Typ und Größe des Planungsraumes sind die Ansprüche unterschiedlich, wie zum Beispiel in [vgl. FGSV13, S. 39ff.]:
- Flächengemeinden, Verwaltungsgemeinschaften und vergleichbaren kommunalen Strukturen
- Klein- und (kleinen) Mittelstädten
- Großstädten (und großen Mittelstädten)
- Ballungsräumen
So verfügen kleine Städte und Gemeinden nicht über die finanziellen und personellen Ressourcen, um die notwendigen Daten für eine umfassende Verkehrsentwicklungsplanung zu erheben und mit Hilfe von rechnergestützten Verkehrsmodellen verarbeiten zu können. Sie müssen stattdessen auf qualitative Bewertungen zurückgreifen [FGSV13, S. 40]. Großstädte dagegen haben in der Regel eigene Fachabteilungen, die über Verkehrsmodelle verfügen [FGSV13, S. 41].
Zudem unterscheiden sich die Anforderungen beziehungsweise Zielvorstellungen. "Stehen bei kleinen Gemeinden mit mehreren Ortsteilen oft Fragen der Erreichbarkeit im ländlichen Raum und der Entwicklung sicherer Wegenetze im Vordergrund, sind es bei Mittelstädten eher Ortsumgebungen und verkehrsorganisatorische Fragestellungen im Kernbereich. In Großstädten und Ballungsräumen stehen vorrangig Aspekte der Mengenbewältigung (Staus, Engpässe) sowie der verkehrsbedingten Beeinträchtigung [...]" im Fokus [FGSV13, S. 38]. Unabhängig von der Größe des Planungsraumes sind koordinierende und strategische Verkehrsentwicklungsplanungen jedoch grundsätzlich immer empfehlenswert [FGSV13, S. 38 f.].
Abbildung 1 verdeutlicht den Einfluss der Größe des Planungsraumes auf das jeweilige Gewicht der strategischen beziehungsweise der Maßnahmenebene. In kleinen Gemeinden liegt der Bearbeitungsschwerpunkt in der Regel auf der Maßnahmenebene, während in Ballungsräumen der strategische Teil von größerer Bedeutung ist. Exemplarisch werden im Bild für diese Ebenen typische Planungsaufgaben genannt [FGSV13, S. 21].
Abbildung 1 verdeutlicht den Einfluss der Größe des Planungsraumes auf das jeweilige Gewicht der strategischen beziehungsweise der Maßnahmenebene. In kleinen Gemeinden liegt der Bearbeitungsschwerpunkt in der Regel auf der Maßnahmenebene, während in Ballungsräumen der strategische Teil von größerer Bedeutung ist. Exemplarisch werden im Bild für diese Ebenen typische Planungsaufgaben genannt [FGSV13, S. 21].

Wichtig sind jedoch vor allem die regionalen Zusammenhänge in einem VEP. Obwohl die Planungshoheit an den Grenzen der Gemeinden endet, bestehen in der Regel starke Verflechtungen zum Beispiel zwischen Stadt und Region. Deshalb sind gemeinsame regionale Verkehrsentwicklungspläne zu empfehlen (vgl. horizontaler Integrationsaspekt) [FGSV13, S. 38 f.].