Erhalt persönlicher Fähigkeiten älterer Verkehrsteilnehmer
Erstellt am: 05.10.2012 | Stand des Wissens: 01.03.2019
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
TU Dresden, Professur für Integrierte Verkehrsplanung und Straßenverkehrstechnik, Prof. Dr.-Ing. Regine Gerike
Aus der Altersforschung ist bekannt, dass sich mit zunehmendem Alter verschiedene Fähigkeiten altersbedingt verändern.
Dazu zählen Veränderungen im Bereich der Wahrnehmung, besonders beim Sehen und Hören, Veränderungen im Bereich der kognitiven Verarbeitung, zum Beispiel Reaktionsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeitsleistungen sowie Veränderungen im Bereich der Psychomotorik. Diese spielen besonders beim Führen eines Kraftfahrzeuges eine entscheidende Rolle. Ebenfalls ist aus der Forschung bekannt, dass ältere Autofahrer entsprechend dem "Modell der selektiven Optimierung und Kompensation" (SOK) [BalBal90] in der Lage sind, altersbedingte Leistungseinbußen auszugleichen und so ihre Mobilität risikoarm zu gestalten [BalBal90]. Dementsprechend sollten Trainingsinterventionen die Fähigkeit Älterer zur Kompensation sensorischer, motorischer und kognitiver Leistungseinbußen berücksichtigen.
Für ältere Verkehrsteilnehmer können folgende Maßnahmen sinnvoll sein:
- Mobilitätsberatung,
- Fahrtrainings im Realverkehr,
- Trainings am Simulator sowie
- Trainings zur Erhöhung der allgemeinen Fitness.
In jedem Fall sollte beachtet werden, dass ältere Menschen die Abgabe des Führerscheins durch Krankheit, altersbedingte Defizite oder widrige Umweltbedingungen als kritisches Lebensereignis erleben. Die Automobilität stellt in der heutigen Gesellschaft einen wichtigen Bestandteil dar und ermöglicht eine aktive Lebensgestaltung [Sch08a], so dass der Erhalt persönlicher Fähigkeiten bezüglich der Fahreignung einen wichtigen Bestandteil zum erfolgreichen Altern darstellt.