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Ansätze nachhaltiger Verkehrspolitik

Erstellt am: 26.04.2011 | Stand des Wissens: 12.07.2024
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig

"Güterverkehr und Logistik sind Voraussetzung und zugleich Folge des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Handelns" und insbesondere für außenhandelsorientierte Nationen wie Deutschland von großer Bedeutung [BMVBS11b].
Im Rahmen einer "Abschätzung der langfristigen Entwicklung des Güterverkehrs in Deutschland bis 2050" prognostiziert das BMVI eine Verdopplung der Güterverkehrsleistung auf etwa 1.200 Milliarden Tonnenkilometer sowie eine Steigerung des Güterverkehrsaufkommens in den kommenden 40 Jahren von rund 3,7 Milliarden Tonnen auf ca. 5,5 Milliarden Tonnen [IcMa07, S. 1]. Im Güterverkehr der EU lag das gesamte Güterverkehrsaufkommen im Jahr 2021 bei 3,43 Milliarden Tonnenkilometern [Stat23f]. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen wird die Notwendigkeit einer nachhaltig gestalteten Verkehrspolitik deutlich, um die Auswirkungen des Verkehrs auf Mensch und Umwelt, die externen Kosten (unter anderem Lärmbelastung, Schadstoffemissionen, Flächenbedarf) zu reduzieren. Ansätze einer nachhaltigen Verkehrspolitik werden von einer Vielzahl von Akteuren auf verschiedenen Ebenen verfolgt (vgl. Abbildung 1).


Abb. 1: Auswahl von Integrationsebenen nachhaltiger Raum- und Verkehrsplanung/politik (Grafik zum Vergrößern bitte anklicken) [nach ILS07b, S. 11]
Abbildung 1 verdeutlicht, dass eine nachhaltige Gestaltung des Güterverkehrs eine Gesamtstrategie auf den Ebenen von Bund, Ländern, Regionen, Kreisen und Kommunen erfordert und eine disziplinenübergreifende Zusammenarbeit der Akteure voraussetzt. Des Weiteren ist eine intermodale Betrachtung der Verkehrsträger förderlich. Durch eine solche Gesamtstrategie ergibt sich ein vielfältiges Maßnahmenbündel zur optimalen Gestaltung eines nachhaltigen Güterverkehrssystems (unter anderem infrastrukturelle, technologische und rechtliche Maßnahmen sowie Ansätze zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung).
In nachfolgenden Syntheseberichten wird auf Ansätze einer nachhaltigen Verkehrspolitik in Deutschland und der Europäischen Union eingegangen.

Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Verkehrsplanung und Logistik, Prof. Dr.-Ing. H. Flämig
Zugehörige Wissenslandkarte(n)
Ökologische Nachhaltigkeit in Güterverkehr und Logistik (Stand des Wissens: 09.11.2022)
https://www.forschungsinformationssystem.de/?351313
Literatur
[BMVBS11b] Bundesministerium für Digitales und Verkehr Logistikstandort Deutschland, 2011
[IcMa07] Ickert, L., Matthes, U., Rommerskirchen, S., Weyand, E., Schlesinger, M., Limbers, J. Abschätzung der langfristigen Entwicklung des Güterverkehrs in Deutschland bis 2050, Basel/Berlin, 2007/05/31
[ILS07b] Jansen, Ute, Bohnet, Max, Frehn, Michael, Dr.-Ing., Holz-Rau , Christian , Prof. Dr.-Ing., Kemming, Herbert, Dr., Stiewe, Mechtild, Dipl.-Ing. Nachhaltige Verkehrspolitik - Akteure und Prozesse, Ein Leitfaden, 2007
[Stat23f] Statista (Hrsg.) Entwicklung des Modal Split im Güterverkehr in Europa (EU-27) in den Jahren 1995 bis 2021, 2023/10/01
Glossar
tkm tkm = Tonnenkilometer Die Einheit Tonnenkilometer [tkm] beschreibt die im Rahmen einer Güterbeförderung erbrachte Verkehrsarbeit. Diese definiert sich als Produkt der Gütermenge (Summe der beförderten Güter in Tonnen) und der von dieser dabei zurückgelegten Wegstrecke in km. Verkehrsarbeit [tkm] = Gütermenge [t] * Wegstrecke [km]
BMDV
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (bis 10/2005 BMVBW, bis 12/2013 BMVBS und bis 11/2021 BMVI)
Verkehrsleistung
Die Verkehrsleistung gibt Auskunft über die Inanspruchnahme von Ressourcen. Als Verkehrsleistung wird die auf eine Zeiteinheit t (zum Beispiel ein Jahr) bezogene Verkehrsarbeit definiert und als Quotient dargestellt. Die Verkehrsarbeit wird dabei als Produkt von Verkehrseinheiten (zum Beispiel Güter oder Personen) und der durch diese zurückgelegten Strecke gebildet. In der Verkehrswissenschaft sind die Einheiten Personenkilometer pro Jahr [Pkm/a] oder Tonnenkilometer pro Jahr [tkm/a] gebräuchlich.
Externe Kosten Kosten, die nicht vom eigentlichen Verursacher, sondern von der Allgemeinheit getragen werden und deshalb nicht in den Marktpreisen enthalten sind, werden als externe Kosten bezeichnet.

Auszug aus dem Forschungs-Informations-System (FIS) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur

https://www.forschungsinformationssystem.de/?349096

Gedruckt am Samstag, 21. September 2024 14:38:31