Kosten der Infrastrukturbereitstellung und -nutzung
Erstellt am: 06.12.2010 | Stand des Wissens: 24.02.2025
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Volkswirtschaftslehre (ECON), Prof. Dr. Kay Mitusch
M-Five GmbH Mobility, Futures, Innovation, Economics
Die Preiserhebung für die Inanspruchnahme der Verkehrsinfrastruktur orientiert sich in der Regel an den Kosten der Bereitstellung und Nutzung. Diese Kosten können unterschiedlich definiert sein. Daraus lassen sich verschiedene Prinzipien der Preiserhebung ableiten.
Ein Verkehrssystem besteht aus der Infrastruktur (Strecken, Knoten, Bahnhöfe, Versorgungs- und Kommunikationseinrichtungen, Betriebs- und Überwachungsorganisation) und der Suprastruktur für seine Nutzung (Fahrzeuge, Nutzerorganisationen).
Je nach Betrachtung oder Problemstellung sind daher verschiedene Kostenbegriffe zu unterscheiden:
Ein Verkehrssystem besteht aus der Infrastruktur (Strecken, Knoten, Bahnhöfe, Versorgungs- und Kommunikationseinrichtungen, Betriebs- und Überwachungsorganisation) und der Suprastruktur für seine Nutzung (Fahrzeuge, Nutzerorganisationen).
Je nach Betrachtung oder Problemstellung sind daher verschiedene Kostenbegriffe zu unterscheiden:
- Infrastrukturkosten und Nutzerkosten
- Fixe und variable Kosten (kurzfristig und langfristig)
- Nutzerkosten
- Gesamtkosten beziehungsweise Vollkosten, Durchschnittskosten und Grenzkosten (kurzfristig und langfristig)
- Interne und externe Kosten (Umweltschäden, Schäden für Nicht-Nutzer)
- Individuelle, private und soziale Kosten.
Eine wesentliche Eigenschaft von Infrastrukturen ist es, dass durch einen Kapazitätsausbau die Leistungsfähigkeit der Infrastrukturen überproportional zum zusätzlichen Kapitaleinsatz steigt. Die langfristige Kostenfunktion hat einen degressiven Charakter, weshalb die langfristigen Durchschnittskosten ebenfalls mit zunehmender Nachfrage fallen.
Neben den fallenden langfristigen Durchschnittskostenfunktionen für einzelne Infrastruktureinrichtungen stellt der Vernetzungsgrad von verschiedenen Infrastruktureinrichtungen untereinander eine weitere Ursache für die Herausbildung eines natürlichen Monopols dar. Bewegungen innerhalb verschiedener Netzteile eines Betreibers sind leichter möglich als solche, die neben der Ortsveränderung selbst noch einen Wechsel zwischen verschiedenen Betreibern (wie zum Beispiel auch zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln) erfordern. Ein gesamtes Netz eines Betreibers eröffnet zudem eine größere Anzahl an erreichbaren Zielen und Umgehungsmöglichkeiten innerhalb des Netzes (zum Beispiel bei Stau). Diese letztgenannten Eigenschaften beschreiben eine Zunahme des Nutzens eines Infrastrukturnetzes mit steigender Netzgröße. Das hat wohlfahrtsökonomisch den gleichen Effekt wie sinkende Kosten für die Nutzer.
Neben den fallenden langfristigen Durchschnittskostenfunktionen für einzelne Infrastruktureinrichtungen stellt der Vernetzungsgrad von verschiedenen Infrastruktureinrichtungen untereinander eine weitere Ursache für die Herausbildung eines natürlichen Monopols dar. Bewegungen innerhalb verschiedener Netzteile eines Betreibers sind leichter möglich als solche, die neben der Ortsveränderung selbst noch einen Wechsel zwischen verschiedenen Betreibern (wie zum Beispiel auch zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln) erfordern. Ein gesamtes Netz eines Betreibers eröffnet zudem eine größere Anzahl an erreichbaren Zielen und Umgehungsmöglichkeiten innerhalb des Netzes (zum Beispiel bei Stau). Diese letztgenannten Eigenschaften beschreiben eine Zunahme des Nutzens eines Infrastrukturnetzes mit steigender Netzgröße. Das hat wohlfahrtsökonomisch den gleichen Effekt wie sinkende Kosten für die Nutzer.