Das Ausbildungsproblem in der deutschen Seeschifffahrt
Erstellt am: 21.01.2003 | Stand des Wissens: 15.05.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Zum Erhalt maritimer Kompetenzen in Deutschland muss seemännischer Nachwuchs angeworben und ausgebildet werden. Aus ökonomischer Sicht geht es um die quantitative und qualitative Sicherung eines gut ausgebildeten Humankapitals.
Quantitativ gilt es, die Zahl der beschäftigten deutschen Seeleute zu sichern. Das bedeutet auf der einen Seite Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen und auf der anderen Seite Ausbildungsmaßnahmen, um vorhandene Arbeitsplätze auch besetzen zu können. Derzeit ist ein Rückgang bei der Anzahl von Ausbildungsreedereien sowie Ausbildungsverhältnissen zu verzeichnen. 2022 waren insgesamt 289 Auszubildende auf deutschen Handelsschiffen tätig, im Vorjahr waren es 301 Auszubildende. Dafür konnten im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 102 neue Ausbildungsverhältnisse mit insgesamt 45 Reedereien abgeschlossen, was einen leichten Anstieg gegenüber des Vorjahres darstellt (90 Ausbildungsverhältnisse mit 50 Reedereien) [BBS22, S.29]. Über die letzten Jahre betrachtet ist jedoch auch dieser Wert seit dem Höhepunkt 2007 stark rückläufig [BBS19, S. 41f]. Als prioritäre Maßnahmen der Bundesministerien zur Förderung von Beschäftigung und Ausbildung werden die Steigerung der Ausbildungskapazitäten durch die maritime Wirtschaft, die Verbesserung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die Anpassung des deutschen Seearbeitsrechts und das Internationale Seearbeitsübereinkommen genannt [BMVB11]. Zudem hat die Bundesregierung hat die Ausbildungsplatzförderung im Oktober 2015 mit deutlich erhöhten Förderbeträgen ausgestattet [BMWi17d, S. 7].
Quantitativ gilt es, die Zahl der beschäftigten deutschen Seeleute zu sichern. Das bedeutet auf der einen Seite Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen und auf der anderen Seite Ausbildungsmaßnahmen, um vorhandene Arbeitsplätze auch besetzen zu können. Derzeit ist ein Rückgang bei der Anzahl von Ausbildungsreedereien sowie Ausbildungsverhältnissen zu verzeichnen. 2022 waren insgesamt 289 Auszubildende auf deutschen Handelsschiffen tätig, im Vorjahr waren es 301 Auszubildende. Dafür konnten im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 102 neue Ausbildungsverhältnisse mit insgesamt 45 Reedereien abgeschlossen, was einen leichten Anstieg gegenüber des Vorjahres darstellt (90 Ausbildungsverhältnisse mit 50 Reedereien) [BBS22, S.29]. Über die letzten Jahre betrachtet ist jedoch auch dieser Wert seit dem Höhepunkt 2007 stark rückläufig [BBS19, S. 41f]. Als prioritäre Maßnahmen der Bundesministerien zur Förderung von Beschäftigung und Ausbildung werden die Steigerung der Ausbildungskapazitäten durch die maritime Wirtschaft, die Verbesserung der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die Anpassung des deutschen Seearbeitsrechts und das Internationale Seearbeitsübereinkommen genannt [BMVB11]. Zudem hat die Bundesregierung hat die Ausbildungsplatzförderung im Oktober 2015 mit deutlich erhöhten Förderbeträgen ausgestattet [BMWi17d, S. 7].
Aus qualitativer Sicht geht es um Fragen des Ausbildungsniveaus, des Trainings sowie der Erfahrungen und Fertigkeiten der deutschen Seeleute. Besonders das Wissen und Know-how der Offiziere ist auch für den landgestützten Teil des Seeverkehrs und für Häfen von Bedeutung, da Offiziere nach ihrer Fahrenszeit oft Beschäftigung im maritimen Sektor an Land finden [BMVBW94, S. 171].
In der Seeschifffahrt war es für Reedereien lange schwierig, deutsches Führungspersonal (Offiziere) am Arbeitsmarkt zu akquirieren, woran u.a. die Rückflaggung in das deutsche Register scheitert [BMWi07, S.39]. Bei nautischen Wachoffizieren hat sich die Lage in den letzten Jahren entspannt. Ein Rückgriff auf ausländisches Führungspersonal ist nur bedingt möglich, da weltweit ein Unterangebot an Führungskräften besteht. Im Mannschaftsbereich ist das Problem nicht gegeben [PwC00, S. 30-31; NIEM06a, S.84].
Zwei Ursachen bedingen das Ausbildungsproblem in der deutschen Seeschifffahrt: Auf der einen Seite verursachen Ausbildungsplätze an Bord hohe Kosten und auf der anderen Seite gibt es aufgrund des unattraktiv erscheinenden Berufsbildes einen Mangel an seemännischem Nachwuchs. Vor allem die Arbeitsbedingungen und der Einsatz rund um die Uhr an Bord lassen den Seemannsberuf für junge Leute unattraktiv erscheinen.
In der Seeschifffahrt war es für Reedereien lange schwierig, deutsches Führungspersonal (Offiziere) am Arbeitsmarkt zu akquirieren, woran u.a. die Rückflaggung in das deutsche Register scheitert [BMWi07, S.39]. Bei nautischen Wachoffizieren hat sich die Lage in den letzten Jahren entspannt. Ein Rückgriff auf ausländisches Führungspersonal ist nur bedingt möglich, da weltweit ein Unterangebot an Führungskräften besteht. Im Mannschaftsbereich ist das Problem nicht gegeben [PwC00, S. 30-31; NIEM06a, S.84].
Zwei Ursachen bedingen das Ausbildungsproblem in der deutschen Seeschifffahrt: Auf der einen Seite verursachen Ausbildungsplätze an Bord hohe Kosten und auf der anderen Seite gibt es aufgrund des unattraktiv erscheinenden Berufsbildes einen Mangel an seemännischem Nachwuchs. Vor allem die Arbeitsbedingungen und der Einsatz rund um die Uhr an Bord lassen den Seemannsberuf für junge Leute unattraktiv erscheinen.