Das Beschäftigungsproblem in der deutschen Seeschifffahrt
Erstellt am: 21.01.2003 | Stand des Wissens: 15.05.2023
Synthesebericht gehört zu:
Ansprechperson
Technische Universität Hamburg, Institut für Maritime Logistik, Prof. Dr.-Ing. C. Jahn
Die Zahl deutscher Seeleute an Bord deutscher Handelsschiffe nahm seit den 1970er-Jahren in der Tendenz ab. Durch Ausflaggungen und die geänderte Schiffsbesetzungsverordnung [SchBesV] hat sich die Zahl der Arbeitsplätze für deutsche Seeleute deutlich reduziert. Entweder sind sie entfallen oder sie wurden mit ausländischen Seeleuten besetzt, die zu Heimatlöhnen angeheuert werden können.
Durch die Änderung der Schiffsbesetzungsverordnung zum 01.01.1999 und die 2004 erfolgte weitere Flexibilisierung bietet sich den Reedern die Möglichkeit, Rationalisierungspotenziale auch unter deutscher Flagge zu nutzen. Mit der Änderung ist es Reedern nun möglich, weniger deutsche Seeleute an Bord ihrer Schiffe zu beschäftigen und trotzdem die deutsche Flagge zu führen. Die mit der geänderten Schiffsbesetzungsverordnung verbundenen Kostenvorteile wurden von den Reedern auch genutzt. Auch dadurch hat sich die Zahl der Bordarbeitsplätze für deutsche Seeleute reduziert [PwC00, S. 20].
Die ungünstige Altersstruktur der deutschen Seeleute stellt ein weiteres Problem dar, sowohl bei Kapitänen als auch Schiffsingenieuren, während bei den Nautischen Offizieren eine Entspannung durch die gestiegenen Absolventenzahlen der letzten Jahre verzeichnet wird [VDR10, S.89].
Auch für das Management an Land kann der Rückgang der Zahl deutscher Seeleute zum Problem werden. Deutsche Seeleute mit guter Ausbildung und umfassender Erfahrung finden nach ihrer Zeit an Bord oft eine Beschäftigung an Land. Dort bringen sie ihr auf See erworbenes Know-How ein. Nur 30 Prozent der deutschen Inhaber eines gültigen Kapitänszeugnisses fuhren 2010 zur See. Ausländische Offiziere hingegen werden aufgrund der deutschen Einwanderungspolitik und von Sprachbarrieren kaum Beschäftigung im landseitigen deutschen maritimen Sektor finden [PRC98, S. 31]. Der entsprechende Bedarf wird zunehmend über alternative Ausbildungswege gedeckt [VDR06, S.44].
Die ungünstige Altersstruktur der deutschen Seeleute stellt ein weiteres Problem dar, sowohl bei Kapitänen als auch Schiffsingenieuren, während bei den Nautischen Offizieren eine Entspannung durch die gestiegenen Absolventenzahlen der letzten Jahre verzeichnet wird [VDR10, S.89].
Auch für das Management an Land kann der Rückgang der Zahl deutscher Seeleute zum Problem werden. Deutsche Seeleute mit guter Ausbildung und umfassender Erfahrung finden nach ihrer Zeit an Bord oft eine Beschäftigung an Land. Dort bringen sie ihr auf See erworbenes Know-How ein. Nur 30 Prozent der deutschen Inhaber eines gültigen Kapitänszeugnisses fuhren 2010 zur See. Ausländische Offiziere hingegen werden aufgrund der deutschen Einwanderungspolitik und von Sprachbarrieren kaum Beschäftigung im landseitigen deutschen maritimen Sektor finden [PRC98, S. 31]. Der entsprechende Bedarf wird zunehmend über alternative Ausbildungswege gedeckt [VDR06, S.44].