In der Binnenschifffahrt dominiert der Transport von trockenen und flüssigen Massengütern. So wurden im Jahr 2023 rund 84 Prozent der Verkehrsleistung mit Massenguttransporten erzielt. Hierbei sind insbesondere die folgenden Gütergruppen relevant [Balm24c]:

Seit Anfang der 1990er Jahre wächst zudem die Bedeutung des Containerverkehrs. Wurden im Jahr 1995 noch 0,72 Millionen TEU transportiert, liegt die Zahl im Jahr 2023 bei 1,82 Millionen TEU. [Stat14g, Balm24c] Der industrielle Wandel von der Massengutproduktion zur Stückgutproduktion in Deutschland lässt sich auch in der Zusammensetzung transportierter Güter in der Binnenschifffahrt (vgl. Abbildung 1 und 2) erkennen.


Vor dem folgenden zahlenmäßigen Vergleich ist darauf hinzuweisen, dass im Jahr 2007 eine neue Gütersystematik (NST-2007) für die Verkehrsstatistik eingeführt wurde, wodurch sich die Zusammensetzung verschiedener Gütergruppen verändert hat. Dennoch bleiben die wesentlichen Erkenntnisse in diesem Artikel, der die Daten von 1995 mit denen von 2022 vergleicht, bestehen. Zum besseren Verständnis werden in Klammern zusätzlich die alten Gütergruppenbezeichnungen angegeben.

Der Transport von Erzen, Steinen und Erden (ehemals Steine und Erden) verzeichnete im Vergleich zum Jahr 1995 einen Rückgang von 6,3 Prozent. Allerdings ist seit 2020 wieder ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. [BMDV23u] Darüber hinaus stieg seit 1995 die Bedeutung der Konsumgüter zum kurzfristigen Verbrauch (vorher: Fahrzeuge, Maschinen, Halb- und Fertigwaren).

Der Zuwachs seit Anfang der 1990er Jahre bei Maschinen und Ausrüstungen, langlebigen Konsumgütern und Konsumgütern zum kurzfristigen Verbrauch spiegelt - wenn auch unvollständig wegen Mängeln in der statistischen Zuordnung - die wachsende Bedeutung des Containertransports mit dem Binnenschiff wider, besonders im Hinterlandverkehr der Seehäfen. [PLANCO07a]

Der Transport von Kohle nahm nach dem Jahr 1995 vorerst zu, was sich unter anderem dadurch erklären lässt, dass heimische Kohle in wachsendem Umfang durch Importkohle substituiert wurde, die von den Rheinmündungshäfen kostengünstig mit Binnenschiffen abtransportiert werden konnte. [PLANCO07a] Im Kontext der Energiewende und des geplanten Kohleausstiegs ist ab 2013 ein rückläufiger Trend bei den Kohletransporten auf deutschen Wasserstraßen zu beobachten. Zwischen 2013 und 2020 wurden insgesamt 20,7 Millionen Tonnen weniger Kohle,rohes Erdöl und Erdgas transportiert. In den Jahren 2021 und 2020 zeigt sich wieder ein Anstieg des Transports. [BMDV23u]